Welches Seitenteil sollte ich wählen?

de Marleen, 27 de septiembre de 2023

Welches Gebiss ist das richtige für mein Pferd und mich? Worin liegt eigentlich der Unterschied zwischen Olivenkopf- D-Ring und Schenkeltrensen? Wann nehme ich ein 3-Ring Gebiss und wann greife ich eher zu einem Pelham?

In unserem letzten Blogbeitrag 'Wie finde ich das passende Gebiss?' haben wir dir erklärt, wie du die passende Gebissgröße - also Gebissweite und Gebissstärke ermittelst - und worin der Unterschied zwischen einfach und doppelt gebrochenen Gebissen sowie Stangengebissen liegt.

Welches Seitenteil du wählen solltest, erfährst du jetzt:

Wassertrense

Der Begriff "Wassertrense" hat sich längst auf allen Stallgassen etabliert. Gemeint ist damit ein Gebiss mit durchlaufenden Ringen. Dabei handelt es sich übrigens um einen echten Allrounder! Bei Zügelanzug wird der Druck über die Zunge auf den Unterkiefer des Pferdes weitergeleitet. Wassertrensen sind grundsätzlich für jedes Pferd und jeden Ausbildungsstand geeignet, denn durch die beweglichen Ringe kann auch eine etwas unruhige Reiterhand ein Stück weit abgefedert werden. Ganz egal, ob du Anfänger oder Profi bist, ob du dein Pferd anreiten oder einen Parcours meistern willst: Die Wassertrense ist das "Basic" schlechthin.

Olivenkopf-, D-Ring- und Schenkeltrensen

Olivenkopf-, D-Ring- und Schenkeltrensen sind die "Rahmengeber" unter den Gebissen. Die fixierten Ringe umrahmen das Pferdemaul förmlich. So fällt es dir zum Beispiel noch leichter, Wendungen zu reiten, denn die Begrenzung am äußeren Zügel wird unterstützt.

Ähnlich wie eine Wassertrense üben auch diese Modelle nur dann Druck im Pferdemaul aus, wenn Zug am Zügel entsteht. Deine Zügelhilfen werden direkter als bei einer klassischen Wassertrense übertragen, weil die Bewegungen der Reiterhand im Gegensatz zur Wassertrense hier nicht abgefedert werden. Aufgrund der weichen Übergänge zwischen Ringen und Mundstück liegt das Gebiss besonders ruhig im Pferdemaul. Die ideale Wahl, wenn dein Pferd sehr empfindliche Maulwinkel hat.

Weil sie das Pferdemaul seitlich einrahmen und so einen begrenzenden Effekt bieten, sind sie die ideal Wahl, wenn sich dein Pferd schlecht wenden lässt. Aber auch für Pferde, die ein sehr unruhiges oder überaktives Maul haben und zum Herumspielen mit dem Gebiss neigen, können diese Modelle wegen ihrer ruhigen Lage im Pferdemaul genau die richtige Lösung sein.

Perfekte Rahmenbedingungen - aber mit welchem Modell?

Die Qual der Wahl: Welches Gebiss ist die richtige Wahl? Olivenkopf- D-Ring oder Schenkeltrense?

Grundsätzlich gilt: Je größer die Kontaktfläche zwischen Seitenteil und Maulwinkel des Pferdes, desto größer ist auch die seitliche Begrenzung. Vergleiche also die Seitenelemente der Gebisse miteinander und entscheide, wie stark du dir die seitliche Begrenzung wünschst. Soll diese eher milde ausfallen, empfehlen wir dir eine Olivenkopf- oder D-Ring Trense. Wünscht du dir einen deutlich einrahmenden Effekt, kannst du zur Schenkeltrense greifen.

Gebisse mit Hebelwirkung

Was genau ist eigentlich eine Hebelwirkung - und wie entsteht sie im Pferdemaul?
Wählst du ein Gebiss mit Hebelwirkung, dann verteilt sich der Druck, der durch die Zügeleinwirkung entsteht, auf weitere Wirkpunkte am Pferdekopf - zum Beispiel das Genick. Wenn du beispielsweise im Parcours die größtmögliche Kontrolle benötigst, kann diese Einwirkung sehr sinnvoll sein, um auch dann in Kommunikation mit deinem Pferd zu bleiben, wenn es sich entziehen möchte.

Aber Achtung: Reiter sollten immer darauf achten, niemals zu stark oder zu lange auf das Genick des Pferdes Einfluss zu nehmen! Darum empfehlen wir Gebisse mit Hebelwirkung nur für erfahrene Reiter mit kontrollierter Handeinwirkung.

Gebisse mit zusätzlicher Einwirkung auf Genick und Unterkiefer

Pelhams und Kandaren wirken immer auf drei verschiedene Punkte am Pferdekopf. Der Druck kommt an der Zunge des Pferdes ebenso an wie in seinem Genick und im Bereich des Unterkiefers. Jede Zügelhilfe des Reiters verteilt sich also gewissermaßen auf die verschiedenen Druckpunkte am Pferdekopf. Dadurch kannst du bestmöglich einwirken und auch starke oder stürmische Pferde kontrollieren. Gleichzeitig bist du in der Lage, mit feinsten Zügelhilfen zu kommunizieren, weil diese so prägnant übermittelt werden.

Aber Vorsicht: Eine korrekte Grundausbildung und Rittigkeit deines Pferdes bilden die Voraussetzung dafür, ein Pelham oder eine Kandare zu nutzen. Und auch du solltest mit feinfühliger Hand einwirken können. Weil der Unterkiefer des Pferdes sehr empfindlich ist, raten wir dazu, eine Kinnkettenunterlage zu nutzen.

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